Suchmaschinenoptimierung planen
So machen Sie Ihre ersten Schritte in Richtung optimierte Inhalte
Wir kennen das alle: wir zermartern uns das Hirn für unsere Website. Wir planen, wir recherchieren und schreiben, wir suchen nach Illustrationen, geben dafür Geld aus, basteln eine schöne Seite, stellen Sie online und warten, dass jetzt der große Besucherregen über uns hereinbricht.
Tut er aber nicht.
Frust.
Oft müssen Entwickler dann die weit verbreitete, meist aber nicht zutreffende Meinung hinnehmen, dass „die Programmierer einen schlechten Job gemacht“ haben.
OK, es kann vorkommen, dass Details optimierbar wären. Aber der Knackpunkt für das Nicht-aufgefunden-werden im Web liegt meist ganz wo anders.
Betrachten wir die Angelegenheit unserer Lieblingssuchmaschine: Google. Welche Ziele – Geld verdienen mal ausgenommen – verfolgt der Konzern eigentlich?
Die Frage lässt sich relativ leicht beantworten: Google betrachtet das Internet als das Gedächtnis der Menschheit. Und das will mit ordentlichen Inhalten gefüllt sein. Das bedeutet keineswegs, dass uns Google zwingen will, auf gutes Aussehen unserer Inhalte zu verzichten. Aber eines ist klar gestellt: die „Drei F’s“ haben Hochkonjunktur: Form Follows Funktion.
Form Follows Funktion
Was hat das zu bedeuten?
Nun, für Google steht der gute Inhalt im Vordergrund und das Aussehen einer Website hat sich dem Inhalt unterzuordnen. Für viele im Web unerfahrene User ist das neu.
Häufig stoßen wir bei Kunden auf völliges Unverständnis, wenn wir in der Phase der Konzeption auf Layoutwünsche nur am Rande eingehen und klar machen, dass der erste Punkt in der Planung das inhaltliche Konzept sein muß.
Leider müssen wir auch oft zur Kenntnis nehmen, dass Kunden eine gut aussehende und funktionale Website zur weiteren Bearbeitung übernehmen und sie dann inhaltlich vernachlässigen. In den Augen von Google eine Todsünde, die bei ausreichender Konkurrenz zu dem Thema mit Unauffindbarkeit bestraft wird.
Grundsätzlich ist das Layout als Ummantelung der Inhalte zu betrachten. Gute Webdesigner sind sich dieses Umstandes bewußt. Zugegeben, dieser Umstand kann Webdesign schon einmal zur Denksportaufgabe werden lassen. Abe seien wir ehrlich: was haben wir von einer Website, von der niemand weiß, dass sie gut aussieht? Umkehrschluss: finden Sie, dass die Wikipedia so richtig flashy aussieht? Eben.Die Kunst des Webdesign des Jahres 2016 ist, Inhalte optisch zu unterstützen und dabei gut auszusehen. Und vergessen wir dabei bitte nicht die Aspekte der Usability und der Barrierefreiheit!
Auffindbarkeit kostet.
Halten wir also fest: um in den Suchmaschinen gefunden zu werden, muß man aktiv an den Inhalten arbeiten, von selbst wird sich hier nichts bewegen. Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist keine einmalige Angelegenheit, sondern ein andauernder Prozess. Daher ist bereits bei der Konzeptionierung ein Budgetrahmen (zeitlich und finanziell) festzusetzen.
Leider müssen wir oft feststellen, dass Budgetverantwortliche sich dieses Umstandes in keiner Weise bewusst sind. Zumeist herrscht die Meinung, einmal erstellte Inhalte verkaufen sich von selbst. Mitnichten!
Wenn es keine klare SEO-Strategie gibt, die auch eine Kostenschätzung beinhaltet, kann es passieren, dass das soeben mit großem Aufwand realisierte Projekt aus der Bedeutungslosigkeit gar nicht erst herauskommt. Gute Planung ist hier die halbe Miete, und man kann bereits mit einfachen Bordmitteln gute Erfolge erzielen.
Was also ist zu tun?
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Stellen Sie die ‚W‘-Fragen!
Wer? Was? Warum? Wo? Wie? Wann? Wo? Machen Sie sich bewusst, dass nur eine gepflegte Site von Google als gute Site betrachtet wird. Überlegen Sie vor der Erstellung oder Überarbeitung der Website, welche Inhalte Sie zur Verfügung stellen wollen und wo es Potetial gibt, sich selbst als Kapazität auf Ihrem Fachgebiet auszuweisen.
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Planen Sie Zeit für die Erstellung und Aktualisierung Ihrer Inhalte ein!
Nichts ist so hinderlich wie das ewige Hinausschieben des nächsten Beitrags. Planen Sie einen fixen Tag in der Woche für die Pflege Ihrer Website ein. Sammeln Sie während der restlichen Woche mögliche Themen für einen neuen Beitrag.
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Delegieren Sie, wenn nötig!
Wenn Sie nicht selbst schreiben wollen, betrauen Sie eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter mit dieser Aufgabe. Achten Sie darauf, dass diese Person sowohl über die notwendigen sprachlichen Mittel als auch das entsprechende Fachwissen verfügt. Bedenken Sie aber, dass die Redakteurin / der Redakteur auch über ein Zeit- und Finanzbudget vefügen muß. „So nebenbei“ funktioniert in der Suchmaschinenoptimierung nicht.
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Budgetieren Sie Ihre Inhalte!
Planen Sie ein finanzielles Budget für den Einkauf von Illustrationsmaterial ein. Auf den einschlägigen Portalen finden Sie Preise von ein paar Cent bis hin zu drei- und mehrstelligen Beträgen.
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Schaffen Sie Strukturen!
Stellen Sie fest, wer für die Inhalte verantwortlich ist. Sollte Ihnen ein Redaktionsteam zur Vefügung stehen, bestimmen Sie nötigenfalls eine Chefredakteurin oder einen Chefredakteur.
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Holen Sie sich das Knowhow!
Suchmaschinenoptimierung kann man lernen. Sollten Sie Unterstützung brauchen, wenden Sie sich an uns, wir bieten Ihnen auf Wunsch gerne Trainings zum Thema „Schreiben für das Web“ an! Hier gibt es Information zu unseren Trainings.
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Mischen Sie sich unter’s Volk!
Wenn Sie zusätzlich zur Suchmaschinenoptimierung auch noch Marketingaspekte ins Auge fassen oder gar -kampagnen starten wollen, sollten Sie Profis zurate ziehen.
Diese verfügen neben dem entsprechenden Knowhow auch über die Tools zum Launch und Monitoring einer Kampagne, die sich in ihrer Anschaffung für kleinere Projekte einfach nicht rentieren.
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Achten Sie auf die nötige Länge Ihrer Beiträge, …
Google braucht Inhalte, die die Bots durchstöbern, analysieren und indexieren können. 300 Worte sollten es mindestens sein. Sollte Ihr Beitrag aber zu lang werden, spalten Sie ihn in zwei oder mehrere Seiten auf. Oder Sie machen gleich eine kleine Artikelserie draus!? Hier gilt aber in jedem Fall: je mehr, umso besser.
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… aber langweilen Sie Ihre Leser nicht!
Gliedern Sie Ihre Beiträge und illustrieren Sie. Bedenken sie, dass das Lesen auf Bildschirmen einfach gesprochen ’suboptimal‘ ist. Bringen Sie Ihre Inhalte auf den Punkt, Ihre Leser werden es Ihnen danken! Achten Sie auf eine augenfreundliche Darstellung Ihrer Inhalte: entsprechend große Schriften, hohe Kontraste, keine unnötig langen Satzkonstrukte, ggf. mehrspaltige Layouts etc.
Zu diesem Thema werden wir zu einem späteren Zeitpunkt einen Beitrag für Sie zusammenstellen.
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Achten sie auf Korrektheit!
Die Richtigkeit Ihrer Inhalte muss in Beton gegossen sein! Schreiben Sie analog zu wissenschaftlichen Arbeiten und belegen Sie Ihre Aussagen am Besten mit der Verlinkung zu bestätigenden Aussagen von Branchengrößen. Vergessen Sie ggf. nicht auf Zitate und die dazugehörigen Zitierregeln. Weitere Informationen zum korrekten Zitieren finden Sie auf Wissenschaftliches-Arbeiten. Wer sich in das Thema vertiefen möchte, kann dies auf Wikipedia tun.
Vergessen Sie bitte keinesfalls auf korrekte Grammatik und Rechtschreibung!!!! Rechtschreib- und Tippfehler sind vermeidbar. Aber nur richtig geschriebene Worte können auch richtig indexiert werden.
Google analysiert auch Ihre Sprache und kann aus Ihrem Schreibstil ableiten, an welche Benutzergruppe Sie sich vorrangig wenden. Achten Sie daher auch auf Satzaufbau (z.B. den Einsatz von Gliedsätzen) und die Wahl von Fremd- und Lehnworten.
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Selbst ist der Mann / die Frau!
Hüten Sie sich davor, fremde Inhalte 1:1 in Ihre Beiträge zu übernehmen. Klar, man kann nicht immer nur Neues und noch nie da Gewesenes von sich geben. Aber bitte klauen Sie keine fremden Inhalte. Das mag Google gar nicht!
Googles penible Prüfungen können sehr wohl feststellen, ob Inhalte einfach übernommen wurden oder zuvor schon einmal irgendwo im Netz aufgetaucht sind. Das geht sogar so weit, dass Sie bestraft werden, wenn Sie Inhalte von einer Ihrer anderen Websites kopieren. Sollten Sie Inhalte nicht zweimal schreiben wollen, gibt es andere (technische) Möglichkeiten, Dublikate (s. g. „Double Content“) zu vermeiden.
Eine davon ist der simple Link. Sie müssen ja das Rad nicht neu erfinden. Verweisen Sie einfach auf eine andere Site, die die gewünschten Inhalte bereits zur Vefügung stellt.
Eine andere ist das oben angeführte Zitat. Aber bitte vergessen Sie niemals die Urheberangaben. Das bezieht sich auch auf Bilder und Videos!
Nennen Sie auch Ihren eigenen Namen in Ihren Artikeln, Google mag keine Texte ohne Autorenangaben. Außerdem ist es eine Frage des Stils, Datum und Uhrzeit der Erstellung (oder der Änderung) des Artikels beizustellen. CMSes nehmen Ihnen diese Aufgabe ab und ergänzen derlei Angaben automatisch.
Sie wollen mehr über Content Managent Systeme wissen? Fragen Sie uns!
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Weitere Informationen
Google ändert seine Suchalgorythmen permanent, um die Qualität stetig zu verbessern. Das führt natürlich zu ständigen Änderungen in den Suchergebnissen. Ihr Ranking, das Sie heute noch so stolz gemacht hat, kann morgen schon wieder Geschichte sein. Die Konkurrenz schläft ja auch nicht.
Google stellt seine geänderten Rahmenbedingungen unregelmäßig in den Google Seach Quality Guidelines zur Verfügung. Es handelt sich hierbei zwar um einen 160-Seiten-Schmöker, aber ein Blick in dieses PDF kann nicht schaden. Wenn Sie die darin beschriebenen Vorgaben weitestgehend berücksichtigen, sind Sie schon ein gutes Stück weiter gekommen, ohne einen Cent ausgegeben zu haben!
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